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Prachtschmerlen zur Schneckenbekämpfung…

ein ausdrückliches NEIN !!!!

 

Als ich im Jahr 2000 mit der Aquaristik begonnen habe, hatte ich mich vor Anschaffung des 200 l Aquariums eingehend über die Aquaristik informiert (eingelesen), trotzdem sind auch mir typische Anfängerfehler passiert.

In dem Becken pflegte ich ein paar Corydoras, Black Mollys, Platys und Guppys.  

Nach kurzer Zeit funktionierte der Außenfilter nicht mehr richtig. Nach Rückfrage und Überprüfung beim Hersteller war nicht die Funktion beeinträchtigt, sondern einzig und allein habe ich zuviel gefüttert.

Das zu viele Füttern hatte dann nicht nur die Fehlfunktion des Filters zur Folge, sondern die Schnecken vermehrten sich ebenfalls explosionsartig.

Zu dem Zeitpunkt kannte ich noch nicht die drta-Newsgroup und habe mich somit an meinen Händler des „Vertrauens“ gewandt. 

Dieser hatte natürlich sofort eine Lösung parat und hat mich gut beraten…. :-(

Es wurden mir Prachtschmerlen gezeigt und dazu bekam ich die Information, dass ich dann ruck zuck keine Schnecken mehr im Becken hätte.

Er meinte, dass drei Prachtschmerlen reichen würden. Meine Mutter, die zur gleichen Zeit auch eine Schneckenplage in ihrem 60 l Becken hatte, wurden zwei Prachtschmerlen empfohlen.

Da ich zu diesem Zeitpunkt darauf vertraute und der Händler gut reden konnte, habe ich mich überzeugen lassen und habe die Prachtschmerlen mitgenommen, ebenso meine Mutter. Dabei haben mir diese Fische überhaupt nicht gefallen und ich wollte sie absolut nicht mitnehmen.

Als ich sie dann in mein 200 l Aquarium vorschriftsmäßig eingesetzt hatte, hatte ich überhaupt keine Ahnung welche Ansprüche diese Tiere stellten. Für mich war nur klar, dass ich in nächster Zeit wieder weniger Schnecken im Aquarium haben würde. Die Prachtschmerlen waren nach dem Einsetzen sofort verschwunden.

Kurze Zeit später hörte ich ein Knacken. Dieses Knacken hörte sich so an, als wenn Glas zerbricht. Ich habe sofort das ganze Aquarium untersucht, bis ich dann merkte, dass die Prachtschmerlen diese Geräusche verursachten. Sie waren bereits fleißig dabei, die Schnecken zu vertilgen.  

Da ich diese Tiere nun im Aquarium hatte, wollte ich nun auch etwas über sie erfahren und habe mir Literatur besorgt und im Internet einiges nach gelesen.

Das was ich da gelesen hatte, hat mich unwahrscheinlich neugierig gemacht. Ich habe sie dann beobachtet und mich in diese Tiere verliebt.

Heute weiß ich, dass die Ansprüche der Prachtschmerlen nicht nur auf das Futter beschränkt sind, sondern auch die Inneneinrichtung muss entsprechend angepasst werden.

 

 

 

Wie oben auf dem Foto zu sehen, sind links im oberen Bereich drei Prachtschmerlen zu sehen. Das sind die Drei, die ich zur gleichen Zeit gekauft habe, wie meine Mutter.  

Die Zwei, die unten links an der Gurkenscheibe schwimmen, sind die zwei Prachtschmerlen, die eine zeitlang bei meiner Mutter im 60 l Becken geschwommen sind. Man sieht ganz deutlich den Größenunterschied und somit steht für mich fest, dass sie durch die zu enge Haltung gekümmert sind.

Das war der Startschuss, für die neue Auffangstation für einsame und kranke Prachtschmerlen.

Ich habe damals für mehr Schwimmraum gesorgt, damit sie „lange Bahnen“ schwimmen konnten. Die Höhlen (Röhren) habe ich aufgestockt und im gesamten Aquarium verteilt. Prachtschmerlen erschrecken sich sehr schnell und brauchen dann sofort einen Zufluchtsort und der muss in unmittelbarer Nähe sein. Wenn sie erst an das andere Ende des Aquariums schwimmen müssen, ist ihre Panik noch viel größer.

Prachtschmerlen können sehr schnell an Ichthyo erkranken und wenn sie in Panik sind, geben sie Duftstoffe an das Wasser ab. Dadurch merken die anderen Prachtschmerlen, dass Gefahr droht und sie können sich so schützen. Wenn aber zu viele Duftstoffe abgegeben werden, kann es zu Krankheitsausbrüchen kommen. An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass in keinem Fall Transportwasser ins Aquarium gegeben werden sollte und jede Prachtschmerle einzeln transportiert wird, wegen dieser Duftstoffe.

Da die Prachtschmerlen zu den Schwarmfischen zählen, sollte man sie ab mindestens 5 Stück aufwärts halten. Ebenso sind große Aquarien sehr wichtig, da die Tiere sonst kümmern. Prachtschmerlen können bis zu 30 Jahre alt werden und auch 30 cm groß werden. Deshalb sollte man sich wirklich vor dem Kauf überlegen, ob man diese Tiere pflegen kann. Ich hatte das Glück, dass ich den benötigten Platz schaffen konnte.

Heute steht hier ein 2 m Aquarium für die Prachtschmerlen und zu den damaligen fünf Tieren, sind noch einige dazugekommen. Teilnehmer des Aquarien-Stammtisch Düsseldorfs haben das ein oder andere Aquarium übernommen und darin befand sich dann die ein oder andere einsame Prachtschmerle. So ist bei mir ein ganz schöner Trupp zusammen gekommen. Sie sind aus so unterschiedlichen Haltungsbedingungen zu mir gekommen, aber mit keiner gab es Schwierigkeiten. Jede wurde in dem vorhandenen Trupp mit aufgenommen.

Auch liest man ab und an, dass die Prachtschmerlen andere Fische angreifen, dies kann ich überhaupt nicht bestätigen. Die damaligen Lebendgebärenden und auch heute die Salmler, werden komplett in Ruhe gelassen. Selbst die Corydoras und Ancistrus werden von den Prachtschmerlen nicht belästigt. Wenn man mal den Futterneid ausschließt. ☺ Die müssen sich schon gut ran halten, damit der Boden nicht leer gefuttert ist.

Heute mag ich nicht eine Prachtschmerle hergeben und finde es sehr sehr traurig, wenn in der Zoohandlung Prachtschmerlen als Schneckenvertilger verkauft werden. Wenn ich solche Gespräche mitbekomme, dann mische ich mich auch ein. Denn es gibt andere Möglichkeiten, der übermäßigen Schnecken Herr zu werden.

Z. B. kann man mit Gemüse gut die Schnecken anlocken und dann absammeln oder man könnte auch weniger füttern. Daher stehe ich auf dem Standpunkt, dass Schmerlen z. B. in einem 60 l Becken nichts zu suchen haben.

 

Bitte überlegt es Euch ganz genau, ob ihr diese Tiere pflegen wollt, es ist kein „Nutzfisch“, sondern ein wirklich schöner Fisch, der auch vom Verhalten her sehr schön ist zu beobachten. Umsonst wird er nicht auch „Clownfisch“ genannt.

Außerdem…. wenn alle Schnecken vertilgt sind, ist es ganz wichtig, neue Schnecken als Futter nachzuliefern. Also ist eine Schneckenzucht unumgänglich.

Auf den nachfolgenden Fotos habe ich gerade ein paar Schnecken ins Becken geworfen und diese werden sofort von den Prachtschmerlen gefunden und verspeist.

Bitte nicht über die Scheibe wundern, die war zur Fotosession gerade nicht geputzt..... ;-(

 

 

 

 

Und so sieht es heute aus....

Und so, wenn sich Prachtschmerlen richtig eingelebt haben und sich wohl fühlen....

 

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